Landesschützenmeister Karl-Heinz Fleck nahm mit seinen Schaichtalschützen sogar 140 Kilometer Anreise auf sich, um bei diesem Ereignis dabei zu sein. Angeführt von der Stadtkapelle Bopfingen marschierten die Schützen vom Schützenhaus zur Ruine, wo sie sich rund um den Bergsporn aufstellten. So bot sich sowohl für die zahlreichen Zuschauer und dank des tollen Panoramas auch für die Böllerschützen selbst ein beeindruckendes Bild. Dabei gliedert sich die Böllergemeinde in die traditionellen Böllergruppen, die in Tracht gekleidet ihre Böller per Zündhütchen oder elektrisch abfeuern. Die andere Gruppe bilden die mittelalterlichen Schützen, die, ebenfalls stilecht gewandet, ihre Kanonen und Musketen per Luntenstock zünden.
Nach kurzer Begrüßung der Schützen durch Organisator Rudi Faaß und Bürgermeister Dr. Gunter Bühler hieß es dann „Feuer frei“. Mit einer gemeinsamen Salve wurde das Böllerschießen eröffnet. Dem langsamen Lauffeuer folgte mit dem Schnellfeuer der optische Höhepunkt des Böllerschießens, bei dem gleich einem Bandwurm in schneller Folge rund um die Ruine Böllerrauch hochstieg. Bebende Erde und eine Druckwelle ließen erahnen, was sich früher in kriegerischen Zeiten rund um die Burgruine abgespielt haben muss. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch die geographische Lage gegenüber dem Albtrauf, weshalb jeder Schuß als Echo zurückgeworfen wurde.
Als bekennender Fan des Schützenbezirks Mittelschwaben stellte Landtagsabgeordneter Winfried Mack (CDU) später im Festzelt mit einem Schmunzeln fest, dass die Ruine Flochberg keine weiteren Schäden davongetragen habe. Angesichts der Integrationsdiskussionen bezeichnete er die Pflege der eigenen Tradition als wichtige Aufgabe, was von den Böllerschützen mit viel Applaus bedacht wurde.
27 Kanonen und 150 Böllerschützen postieren sich rund um die Burgruine